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Unsere Verkleidungskiste ist prall gefüllt und die Mädels und ihre Freundinnen nutzen die Gelegenheit zum Verkleiden nicht nur zu Fasching.

Helau und Alaaf – da tanzen sie wieder. Auf der einen Seite die Prinzessinnen, auf der anderen die Superhelden. Schöne neue vorbestimmte Welt. Wer seine Kinder gern analog des beliebten Rosa-Hellblau-Äquators kleidet, für den gibt es an Fasching anscheinend kein Halten mehr. Endlich werden die Mädchen zu vornehmen  Prinzessinnen und die Jungs zu kühnen Jedi-Rittern. Ach wie schön, wenn alles so geordnet läuft.

Aber sie wollen es doch so

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Auch wir entgehen dem Einhorn-Hype nicht. Unsere Kleine kombiniert dazu lässig ihren Froschpulli. 🙂

Mädchen mögen nunmal süß sein und Jungs sind halt einfach wilder? Schon höre ich euch rufen. Aber nein, möchte ich euch entgegen schreien. KINDER möchten gern MAL süß und MAL wild sein. Und das sollen sie auch dürfen. Warum nur, warum können wir ihnen nicht wenigstens jetzt in diesem Alter die freie Wahl lassen?
Versteht mich nicht falsch, ich weiß, dass sich Jungs und Mädchen ab Kindergartenalter  an ihrer Peer-Group orientieren. Und ich weiß, dass damit auch die Vorliebe für typische Mädchen- oder Jungssachen einhergehen. Aber ich weiß auch, dass diese Meinungen eben nicht zementiert sind. Obwohl meine Tochter gerade am liebsten nur noch pink tragen würde, spielt sie nachmittags mit mir Polizei und Räuber ohne darüber nachzudenken.Wenn ich ihr nicht einrede, dass das nichts für Mädchen  ist, dann kommt sie gar nicht erst auf die Idee.

Wir haben es in der Hand unseren Kindern die Tür aufzumachen und ihren Horizont zu erweitern

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Nicht so cool: gegenderte Fleischwurst von Disney, neulich bei Aldi Nord. Foto von meiner Mama

Ich behaupte: Ein Kind, dem ich immer nur eine eingeschränkte Auswahl an Spielmöglichkeiten biete, kann sich gar nicht richtig entfalten. Zeige ich ihm aber, dass es alles ausprobieren darf, in jede Rolle schlüpfen, jede Farbe tragen darf, dann kann es auch alle diese Welten ausprobieren.
Es darf mal Vater spielen und mal Hund, mal Räuber und mal Meerjungfrau. Wie rasant diese Themen sich abwechseln, kann man sehr schön sehen, wenn man das freie Spiel der Kinder einfach mal eine Weile beobachtet. Eben wurde noch gekocht, jetzt wird schon um die Wette gerannt und im nächsten Moment verwandeln sich die kleinen Racker in Piraten und Geister. Es ist doch diese grenzenlose Fantasie, die die Faszination des Kind-Seins ausmacht, oder sehe ich das falsch?

Habe ich etwas gegen Prinzessinnen?

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2017 war Feuerwehrmann Sam das große Vorbild meiner großen Tochter.

Nein! Ich habe etwas dagegen, wenn Kindern keine Wahl bleibt. Ich war selber als Kind an Karneval gerne Prinzessin. Aber ich war auch mal eine Biene oder Pippi Langstrumpf oder bin als grüner Klecks gegangen. Auch meine Tochter darf sich selbstverständlich als Prinzessin verkleiden. Letztes Jahr war sie Feuerwehrmann Sam. Letzte Woche ein Einhorn und gestern eine Superheldin. Die Kleinere kombiniert zu ihren Feen-Flügeln übrigens am liebsten einen Feuerwehrhelm. Das nenn ich mal kreativ. Und an so manchem Nachmittag kamen mir die Jungs aus der Krippe schon freudestrahlend in Prinzessinnenkleidern aus der Verkleidungskiste entgegen gelaufen. Kinder sind so viel entspannter und freier, als wir Erwachsene uns das manchmal eingestehen wollen.

Und es ist dieses Leichte, dieses Spielerische, das es wert ist, den Kindern erhalten zu bleiben.

Ich habe nichts gegen Prinzessinnen, ich habe nichts gegen Jedi-Ritter. Aber ich freue mich dennoch über jedes Kind, das etwas freier ist in seiner Wahl. Über das Mädchen, das als Bob, der Baumeister kommt und über den Jungen, der sich als Fee verkleidet.  Farben sind für alle da, meine kleinen Helden. Genau wie Rollen, Verkleidungen und Spiele. Last euch das von niemandem ausreden!

Seid ihr Team Rosa-hellblau oder gehen euch diese Rollenbilder auch auf die Nerven? Ich freu mich auf eure Meinungen. Und jetzt habt Spaß und feiert! Helau und alaaf, eure Sonja ❤

Mehr zum Thema könnt ihr hier lesen:
Papa ist jetzt Feminist – Über ein neues Selbstverständnis und wie es unsere Kinder stärkt

 

 

2 Comments

  1. Ich bin da ganz bei dir: Klischees und Rollenbilder “von außen” finde ich doof (s. “Mädchen-Ü-Eier”, rosa Lego etc.)

    Ansonsten freue ich mich, dass die Große Clown und Pirat sein möchte. Wenn sie wie die kleine Schwester lieber Einhorn und Schmetterling wäre, ist das aber auch OK. Versuche da unaufgeregt zu sein. Die Mädels sollen sich weder für “Mädchen-Interessen” schämen, noch vor “Jungs-Dingen” zurückschrecken.

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