Mentalload vor den Ferien oder: Wie du als Mama nicht durchdrehst, bevor du in den Urlaub fährst

Flamingo auf Meer , Photo by Vicko Mozara on Unsplash

Es sind noch drei Wochen bis zu den großen Ferien. Die Kinder zählen die Tage rückwärts und auch wir Eltern sind mehr als urlaubsreif. Es ist heiß und alle sind irgendwie durch. Abends kommt keiner ins Bett und morgens keiner raus. Während die Kids aber in Schule und Kita so langsam aber sicher das Tempo rausnehmen, legen der Mann und ich nochmal den Turbo ein. Ungewollt wohlgemerkt, denn die vielen kleinen und großen Abschiedsfeste haben wir zwar nicht geplant. Durchziehen müssen wir aber trotzdem.

Juhu, endlich wieder Feste feiern!

Den Kindern ist es gegönnt. Für uns heißt das, es stehen an:
1 Abschiedspicknick für die Grundschullehrerin der Großen, 1 Sommerfest in der Schule, 1 Abschiedspicknick der Kitagruppe der Kleinen, 1 Sommerfest im Kindergarten, 1 Verabschiedung der Vorschüler*innen und 1 Rausschmiss am letzten Tag. Dazu kommen die letzten Highlights der Vorschulgruppe – Besuch des Klettergartens, Besuch der Feuerwehr und der Polizei. Da müssen wir zwar nicht mit. Bedingt durch Corona ist aber auch hier mal wieder maximale Flexibilität gefragt und die Info, was, wann, wo und wie stattfindet und was das Kind dafür dann dringend braucht, kommt auch schon mal spontan am Abend vorher. (Oder im schlechteren Fall eben auch die Absage wegen Personalmangel, seit mindestens zwei Jahren ja ein alter Hut für Eltern.) Wir planen also vor und bereiten die Kinder schon mal prophylaktisch auf mögliche Enttäuschungen vor. Aber auch die sind mittlerweile ja geübt darin, Pläne erst für bare Münze zu halten, wenn sie wirklich im Zoo oder vor der Feuerwehr stehen.

Zusätzlich organisieren die Eltern gerade:
1 Abschiedsgeschenk für die Kita, Abschiedsfotos und passende T-shirts für alle Kita-Abgänger*innen, 1 Abschiedsgeschenk für die Lehrerin, das Catering sowie die Bedienung für das Sommerfest der Schule, das Catering für die Verabschiedung der Vorschulkinder. Selbstredend alles in WhatsApp-Gruppen – ihr wisst, was das heißt.

Natürlich passiert all das parallel zu unserem wieder wunderbar vollen Alltag.

Wir bringen also Kinder zum Reiten, Ballett und zum Judo, kümmern uns um Pflegeponys, verabreden die Kinder und nehmen Gastkinder mit. Treffen uns mit anderen Familien am See, kaufen Geburtstagsgeschenke, üben Buchpräsentationen, bringen ausgeliehene Bücher in die Bibliothek, kaufen ein, arbeiten, schlafen und atmen ab und an mal.
Versteht mich nicht falsch. Nach zwei Jahren voller Entbehrungen und Enttäuschungen für die Kids gönne ich ihnen diese Tage aus vollem Herzen. Ich bin dankbar, dass wir ihnen all das ermöglichen können, denn ich weiß, das andere Familien ganz andere Sorgen haben. Aber es ist dennoch auch ganz schön viel und manchmal wünschte ich, wir hätten mehr Zeit und Raum zum durchatmen.

Urlaubsvorbereitungen und die Frage, wo zur Hölle ist meine Taucherbrille?

Auch das wir in den Urlaub fahren, ist natürlich kompletter Luxus und wir freuen uns mega drauf. Dennoch wissen alle Eltern, was es bedeutet für eine ganze Familie zu packen. Da wir zur Sorte Camper gehören, bedeutet das für uns:

Den Wohnwagen aus dem Winterlager holen und einen geeigneten Parkplatz in der Nähe des Hauses finden. Alle Funktionen checken und ggf. Teile austauschen. Alles, alles, alles einpacken. Kleidung, Bücher, Spielzeug, Lebensmittel, Sonnencreme und Mückenspray – auch ein kleines Haus muss ja mit dem Mindesten ausgestattet werden. Und wo meine Taucherbrille hin ist, klärt sich dann vielleicht spätestens im Dezember, wenn ich die Weihnachtsdeko wieder ausräume.

Kommen wir also zur Frage, wie man als Eltern nicht durchdreht, bevor alle im Auto sitzen.
Ich vermute, das Folgendes helfen könnte:

Durchatmen und Mut zur Lücke. Einen Termin verschwitzt, was daheim vergessen?
Ganz ehrlich – ist doch kein Wunder, bei den 1000 Sachen, die wir im Kopf haben und den 28 Bällen, die wir gleichzeitig jonglieren. Also weg mit all dem Drang zum Perfektionismus. Das ist eh eine Illusion für normalsterbliche Eltern ohne Nanny und Haushälterin. Und her mit der laisser faire Einstellung uns selbst gegenüber. Denn ganz ehrlich, wir leisten jeden Tag im Job oder auch im Alltag – da darf ein wenig Gelassenheit im Privatleben gerne sein.

Durchatmen und aufteilen – du denkst an die Campingliegen und das Mückenspray und ich mach die Wäsche. Familie X kümmert sich um den Kuchen für die Feier und Familie Y besorgt das Geschenk. Es ist ein alter Hut – aber keine*r (wirklich keine*r) von uns kann/ muss/ sollte all das allein bedenken, organisieren und durchführen. Echt nicht. Es gibt auch keinen Orden für die fleißigste Mami. Sorry aber leider leiden ja häufiger Mütter an diesem selbstzerfleischenden Drang sich als freiwillige Helferin des Jahrhunderts beweisen zu wollen. I’m sorry to sag: But theres no Oscar for you in it. Und deine Kinder werden ihre Liebe auch nicht daran messen. Also relax.

Durchatmen und Mut zur Lücke. Ja, hab ich schon mal geschrieben. Aber viel mehr fällt mir euch nicht ein, außer dem Rat, fünfe gerade sein zu lassen. Zahnbürsten oder Socken kann man auch im Urlaub kaufen, das kann ich euch aus eigener Erfahrung sagen. (Ich hab mal allen Ernstes vergessen für mich auch nur einen einzigen Socken einzupacken, nachdem ich für die Kinder für alle Jahreszeiten etwas zusammengestopft hatte.) Helfen euch Listen, schreibt Listen. Ich hasse Listen. Listen stressen mich. Noch mehr Stress brauch ich nicht. Also jedem und jeder das seine. 🙂 Alles was hilft, darf sein.

Zusammenfassend würde ich resümieren:

Lasst uns doch einfach alle ein bisschen runterkommen. Die Kinder verkraften das auch, wenn sie nicht auf jeder Feier rumspringen, wenn euch das ultra stresst. Es müssen nicht noch zig Verabredungen sein, wenn ihr eh alle schon durch seid. Und auch die Hobbys darf man mal schwänzen, wenn es eh grad zu viel ist. Und liebe Schulen und Kitas: Wie wäre es denn mal mit großen Osterfeiern oder keine Ahnung, Sommerfeiern im Mai oder Herbstfeste? Ist doch vielleicht auch mal ne nette Abwechslung, oder? 😉

Und dann braucht ihr ja schließlich nur noch am Urlaubsort ankommen, also nach 345 Sind-wir-schon-da und los gehts mit der Entspannung. Oder?

XOXO, Sonja ❤

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